von Beatrix Bohle
16. August 2025: Dreimal 222 Meter und einen 2000 Meter Verfolgungsrennen auf dem schönen Züri-See werden wir heute fahren im Kampf um den Titel gegen 5 andere Boote: DBC Eglisau, DBC Eglisau 2 (Junioren) und die Greifensee Dragons. Zwei deutsche Boote, DWSC Bodensee und das Donnerdrachen Böötli haben sich auch dazwischen «geschmuggelt» – sie paddeln ausser Konkurrenz für den Meistertitel.
Bei bestem Paddel-Wetter sind wirklich Alle parat (Wiä nur öpis!) und das heisst auch: eigens für uns angereiste Fans (Megaaa!), frühzeitig aufgeladenes Boot und nachts herangerauscht, Tattoos und sogar Kuchen zur Stärkung. Für einige Teammitglieder ist es das erste Mal, während andere mit Erfahrung glänzen. Der See glitzert, naja, sagen wir jedenfalls ist genug Wasser da laut Chriggi, die Stimmung ist gut und wir sind bestens vorbereitet dank zahlreicher Trainingsteilnahmen (so war es doch!) und seriöser Vorbereitung. Jetzt geht’s los!
Endlich voll parat am Start auf dem Wasser mit allen Booten hört es sich unzählige Male so an: Einen Meter vor, zurück, ein, zwei Kopflängen vor, zurück, stopp, bremsen … es geht länger. Das Startsignal lässt auf sich warten, denn auch der Wind ist jetzt bereit. Die Nervosität kann sich so also nochmals steigern. Unser Steuermann Chriggi hat jetzt wohl den härteren Job – und sehr gute Nerven. Und dann endlich: Are You ready, attention, piiiiiiiep. Chriggi und Nora (Trommel) holen den Drachen aus uns heraus. Was sie an Stimmvolumen, Steuerkunst, Rhythmus bieten setzen wir in Muskelkraft um – und unser Boot läuft und läuft. Auf der Strecke peitschen wir das Boot nach vorn, Schlag um Schlag, wir geben Alles. Was die anderen Boote machen – egal, wir sind ein Team, im Jetzt und Hier zusammen eine Maschine. Und dann glücklich im Ziel, Sauerstoff tanken, den Herzschlag spüren… runterkommen.
Nach einer guten Stunde Pause und der Ansage um mehr Konzentration und explosivem Start geht es ins zweite Rennen. Und diesmal speien wir noch mehr Feuer: der Rhythmus, der Start, das Adrenalin, die Konzentration – da geht noch mehr. Und das bestätigt uns auch unser Trainer Oli nach dem Rennen und wir bleiben motiviert. So mobilisieren wir unsere Reserven für das letzte Mal Kurzstrecke. Im dritten Lauf zeigen wir es unseren Gegnern nochmal, Alles usse! Wir kämpfen mitenand. Go Meilen, gooooooo! Und dann haben wir auch das vollbracht. Wir haben unser Ziel erreicht: als ein Team gut auf der Strecke, füreinander gekämpft, gelitten, durchgehalten, den Wettkampf genossen.
Allerspätestens jetzt brauchen auch die tapfersten und erfahrensten Drachenboot-Kriegerinnen und Krieger etwas Pausenglück. Essen, abhängen, auf in die Horizontale oder an die Kaffeebar. Und dann war da ja noch was: 2000 Meter als Verfolgungsrennen, aufgeteilt in vier Mal 500 Meter, also mit drei Wenden. Die Boote starten im 20 Sekunden Abstand nacheinander, so ergeben sich spannende Überholmanöver. Das fühlte sich aber zunächst ganz anders an. Hoppla, der Kreislauf ist grad so schön unten, die Sonne ballert, die Abkühlung ruft, hat noch jemand einen Zuckershot? Und dann wacht der DBC Meilen doch noch auf. Auf geht`s! Drei Wenden danach, ein Überholmanöver der Gegner später und ein letztes Aufholmanöver unsererseits, haben wir es geschafft! Als Team, als Maschine, als Never-give-up. Bravo!!!
Die Siegerehrung schon kurz darauf hören wir uns mit Anstand und Würde an, denn für`s Siegerpodest hat es leider nicht gereicht. Aber wir sind reich an gemeinsamer Erfahrung, Muskelkraft, geteilter Freude und dem DBC Meilemer Teamgeist. Bevor uns die Tränen kommen oder der Lachflash: auf ins nächste Rennen! Go Meilen goooooooooo!

















